Theologisch-Pädagogisches Institut (TPI) in Moritzburg

Materialien zur Reformation [www.tpi-moritzburg.de/reformation/]




Materialien


Kompetenzorientierung im Religionsunterricht

Unterrichtseinheit: „Martin Luther und die Reformation“

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Unterricht wenig von reflektiertem, schülerorientiertem Unterricht, wie er bisher auch gehalten wurde. Es lassen sich allerdings Gesichtspunkte benennen, die bei der Konzeption der Einheit leitend waren, um langfristig Kompetenzen anzubahnen. Kompetenzorientierung wird nicht an einzelnen Stunden deutlich, sondern im Verlauf der Sequenz immer wieder auf unterschiedlichem Wege verfolgt.

Am Anfang der Einheit steht eine Lernstandserhebung. Sie dient der Lehrkraft zur Orientierung und vergegenwärtigt den Schülerinnen und Schülern, welche Kenntnisse sie bereits mitbringen. Die Schülerinnen und Schüler können an dieser Stelle formulieren, was sie am Thema interessiert und welche vertieften Kenntnisse sie erwerben wollen. Ausgehend davon wird die Unterrichts­sequenz strukturiert. Als hilfreich erweisen sich an solchen Gelenkstellen des Unterrichts kooperative Planungsverfahren. Diese beschränken sich nicht auf einvernehmliche Absprachen, sondern eröffnen Einblick ins Verfahren der Gliederung von Sachverhalten und schaffen damit Transparenz. Es wird sozusagen in Metakognition gelernt, wie komplexe Themen strukturiert und bearbeitbar werden.

Eine wichtige Funktion im Blick auf die Kompetenzorientierung haben die Aufgabenformate.

Hier wurden immer wieder neue Wege der kognitiven Aktivierung gesucht. Es geht im Kern nicht um das Lernen historischer Daten, sondern um den gestaltenden und vertieften Umgang damit. Die Aufgaben bewegen sich auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus, an einigen Stellen eröffnen Vorschläge zur Binnendifferenzierung die Möglichkeit inhaltlicher Vertiefung und damit individueller Förderung.

Kooperative Lernformen sorgen für eine Differenzierung im Arbeitstempo und eine Beteiligung aller Schülerinnen und Schüler am Unterrichtsgeschehen.

In einigen Stunden werden Querverbindungen zu bereits Gelerntem hergestellt, darüber werden Zusammenhänge hervorgehoben und nachhaltiges Lernen gefördert.

Die Einheit wird mit einer Evaluation abgeschlossen, die allerdings nicht die klassische Gestalt einer Prüfaufgabe hat.

Die erste Herausforderung der Einheit besteht darin, das Interesse der Jugendlichen für eine Gestalt und Epoche zu wecken, die 500 Jahren zurück liegt. Die Lebensrelevanz und die Frage, welche Kompetenzen sie hier erwerben könnten, sind 13-14-Jährigen nicht unmittelbar evident. Hinzukommt, dass sie auf Grund ihrer altersgemäßen Entwicklung noch Mühe haben, wesentliche Gedanken Martin Luthers zu verstehen, das gilt besonders für die Rechtfertigungslehre. Hier darf man nicht mehr erwarten, als dass sie das Modell beschreiben können. Das Ziel des Unterrichts wird deshalb also eher eine „Begegnung“ mit einer historischen Gestalt und ihrem Denken sein, nicht eine verstehende „Horizontverschmelzung“.

Was die Schülerinnen und Schüler lernen können, sind Zugänge und Fähigkeiten, die sie z.B. bei der Auseinandersetzung mit einer anderen historischen Entwicklung oder Gestalt zur Verfügung haben könnten.

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Details zum Material:

Art des Mediums: Datei (PDF, Präsent., Bild, ...)
Umfang/Länge: 24 Seiten

Herausgeber: Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen

Das Material ist nur online verfügbar.

Verwendbar in der Bildungsarbeit z.B. für:

  • Klasse 5-10 / Alle Schulformen

Verwendbar in der Schule z.B. für:

  • Ev. Religion

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