Vortrag für die Philosophische Fakultät der Universität Brünn
Der 1966 gehaltene und 1967 verschriftlichte Vortrag von Gottfried Schramm beschäftigt sich mit der Einbettung der Reformation in die Sozialgeschichte.
Wie muss eine sozialgeschichtliche Interpretation der Reformationsgeschichte gehalten sein, wenn sie zu richtigen Ergebnissen führen soll? Wo gilt es, den Begriffsapparat zu verfeinern? Wie kann man der Gefahr entgehen, eine Methode durch überstrapazieren ihrer Möglichkeiten zu kompromittieren?
Drei Postulate der Methodenüberprüfung werden herausgegriffen:
1. dass ein Unterschied zu machen ist zwischen Ursprung und Struktur einer
Ideologie einerseits und ihrer Rezeption durch die Gesellschaft andererseits;
2. dass die sozialgeschichtliche Deutung der Reformationsgeschichte nationale, kulturelle und politische Faktoren einbeziehen muss, wenn ihre Resultate überzeugen wollen;
3. dass die Religionshistorie des 16. Jh.s nicht gängige Klischees der Sozialentwicklung zugrundelegen darf, sondern gerade das ihrige dazu beitragen sollte, diese Klischees durch zutreffendere Schemata zu ersetzen.
Veröffentlicht in: Studia minora Facultatis philosophicae Universitatis Brunensis. C 14. 1967.
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Studia minora Facultatis philosophicae Universitatis Brunensis
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