Zur Dringlichkeit einer Reformation 2017 und zur reformatorischen Ethik der Rechtfertigung durch Glauben allein sowie zu Konsequenzen einer Reformation 2017
Einführung
Das Reformationsjubiläum 2017 gibt die Gelegenheit, die Reformation
von 1517 nicht nur zu feiern, sondern im Geist der Schrift eine Reformation
für die wissenschaftlich-technische Welt von heute anzufangen, die
die Reformatoren von damals noch nicht im Blick haben konnten.
Dazu drei einführende Punkte:
1. Kirche braucht 2017 dringlich eine Reformation, um sich dem zu stellen,
dass sie heute in der wissenschaftlich-technischen Welt lebt, in der
die allen Menschen zumindest westlicher Länder gemeinsame Orientierungsmacht nicht mehr wie 1517 die Religion, sondern die Naturwissenschaften und ihre technischen Anwendungen sind.
2. Diese Reformation ist dringlich der katastrophalen Nebenwirkungen
von Wissenschaft und Technik wegen. Wissenschaft gibt sich ohne objektiv
zureichende Begründung als theoretische Bestimmung der Wirklichkeit,
wie sie angeblich an sich sei, d.h. auch ohne menschliches Eingreifen.
Faktisch stellt sie jedoch ihre Theorien als unglaublich -aber bloß
z.B. technisch begrenzt- erfolgreiche Werkzeuge für eine früher unvorstellbar
radikale Weltveränderung mit nicht technischen, aber dennoch
Schöpfung zerstörenden, Nebenwirkungen dem Großkapital zur Verfügung,
für das die Kapitalvermehrung und nicht die Bewahrung von Gottes
Schöpfung Priorität hat.
3. Zweck einer Reformation von Kirche heute wäre es daher, dem Gottesdienst
seine durch den Aufstieg von Wissenschaft zur gesellschaftlichen
Orientierungsmacht verlorene Funktion wieder zu geben, Menschen in ihrem
Beruf als Gottesdienst zur Bewahrung der Schöpfung vor menschlicher
Zerstörung zu stützen.
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