Geschichte Lernen Nr. 173/2016 zu reformatorischen Schlüsselsituationen, Konsequenzen und langfristigen Nachwirkungen
Im Geschichtsunterricht geht es weniger um theologische Differenzierungen als um die Wirkmächtigkeit der Reformation. Deshalb verdeutlicht das Heft "Herausforderung Reformation" an anschaulichen Schlüsselsituationen, worin die Anziehungskraft der reformatorischen Predigt bestand, die zur Abkehr von der katholischen Kirche führte.
Außerdem skizziert es sowohl deren unmittelbare Konsequenzen wie die langfristigen Nachwirkungen der protestantischen Lehre:
-Abendmahl, Ablass, Papst: Was unterschied den Glauben der Reformatoren von der katholischen Lehre?
-Reformer oder Rebell? Differenzierte Blicke auf Luther.
-Zerstörte Bilder und der Gottesschwur als Staatsbekenntnis – Wie prägte die Reformation unsere heutige Gesellschaft?
(Text: Friedrich Verlag)
Auf der Website finden sich zudem diverse Downloads zum Thema.
Editorial (F. Conrad, F. Hinz)
Das Jahr 2017 wird im Zeichen der Erinnerung an die Veröffentlichung der 95 Thesen Luthers und die dadurch ausgelöste Reformation stehen. Alle Bundesländer haben beschlossen, dass der 500. Jahrestag des mutmaßlichen Thesenanschlags mit einem Feiertag begangen werden soll. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat bereits 2008 eine Lutherdekade ausgerufen, die jedes Jahr bis zum Jubiläum 2017 unter einem bestimmten Motto steht, das die anhaltende Relevanz der reformatorischen Botschaft verdeutlichen soll; so wird
z. B. über Bezüge zwischen Reformation und Freiheit, Toleranz, Politik und der
Einen Welt nachgedacht. Eine Fülle von Ausstellungen und Veranstaltungen bereitet das „Luther-Jahr“ vor und lotet dessen heutige Bedeutung aus.
Der Geschichtsunterricht sollte den Lernenden ermöglichen, die Wirkungsmacht der Reformation zu verstehen, die doch eigentlich mit der religiösen Frage nach dem rechten Weg zum Seelenheil begann, dann aber auch Mentalität, Gesellschaft und Politik – sowie möglicherweise die Wirtschaft – veränderte. Auf dieser Grundlage sollen sie verstehen, warum Medien und Politik das eigentlich religiöse Ereignis der Kritik Luthers an der Werkgerechtigkeit der Kirche für so wichtig erachten, dass die Erinnerung daran einen regelrechten Boom erlebt. Schließlich sollten sie auch befähigt werden, die Werte und Identitätsangebote, die die gegenwärtigen Deutungen der Reformation prägen, zu erkennen und sich mit deren Triftigkeit kritisch auseinanderzusetzen.
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