Vortrag aus der Reihe "Reformation und Toleranz - ein spannungsreiches Verhältnis"
"Der Berliner (Profan-)Historiker Heinz Schilling, der 2012 eine viel beachtete, umfangreiche Luther-Biographie veröffentlicht hat, hat davor gewarnt, Martin Luther an unserem heutigen Toleranzverständnis zu messen. Toleranz im heutigen Sinne sei zu Luthers Zeiten schlicht „nicht möglich“ gewesen. Deshalb sei es auch „völlig unhistorisch“, wenn die evangelische Kirche heute die Intoleranz Luthers herausstelle oder sich gar dafür entschuldige. Es gehe „vielmehr darum herauszuarbeiten, warum Luther hier eine andere Einstellung hatte als wir heute“.
Gleichwohl geht Schilling davon aus, dass Luther „dennoch mit dazu beigetragen hat, dass sich der moderne Toleranzbegriff entfalten konnte“. Auch dem gelte es nachzuspüren. Ich will das im Folgenden versuchen und dabei eben nicht bei dem für Luther anachronistischen Toleranzbegriff, sondern bei dem für Luther zentralen Freiheitsbegriff ansetzen. Zumindest nach unserem heutigen Verständnis sind Freiheit und Toleranz verwandte Begriffe und bedingen einander."
(Einführung von Thomas Martin Schneider)
In seinem Vortrag bespricht Prof. Schneider folgende Punkte:
-Luthers dialektisches Freiheitsverständnis
-Weitere freiheitsfördernde Aspekte der durch Luther angestoßenen Reformation
Partizipation, Glaubens- und Gewissensfreiheit
Gleichheit
Gewaltenteilung
-Ein ungewollter freiheitsfördernder Aspekt: Pluralisierung
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